Ende des Sommers erreichte mich eine tolle Nachricht: Ich war von Elena zum Bloggertreffen nach Pforzheim eingeladen worden. Da ich in Pforzheim ungefähr 5 Jahre meines Lebens verbracht hatte – aufgrund meines Studiums für Visuelle Kommunikation, also Grafikdesign – freute ich mich sehr, wieder nach Pforzheim zu kommen.

Ich bin inzwischen immer mal wieder zu den Werkschauen der Hochschule da, aber eben nur dort. Ich wohnte „oben“, am Tierpark, in einem Studentenwohnheim, und ich mochte Pforzheim sehr. Leider wurde die Stadt im 2. Weltkrieg arg zerbombt, und die damals ziemlich hübsche Stadt (mit Straßenbahn!) in den 50er und 60er Jahre zweckmäßig wieder aufgebaut, sodass ein Besucher, der das erste Mal von der Autobahn in die Stadt fährt – entschuldigt – wohl einen kleinen Schock bekommt …
Auch die Straßenbahn gibt es leider nicht mehr.

Daher als Tipp: nehmt, so wie wir am 29.10.2016, die Pforzheimer Südausfahrt der A8. Diese führt fast durch den schönen „Schwarz“ -Wald hinunter ins Enztal Pforzheims. Von Stuttgart/ Sindelfingen kommend.

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Im Sedansviertel, das sich in den letzten Jahren zu einem wundschönen, fast schon französisch anmutendem Stadtviertel mit vielen kleinen Läden und Restaurants gemausert hat, haben wir uns in der Dillsteiner Straße zum Bloggerfrühstück im hübschen Café d’Anvers getroffen. Die Atmosphäre ist einladend und gemütlich, das Personal super freundlich und alle Speisen und Getränke sind auch laktosefrei erhältlich! Das Café ist charmant und mit viel Liebe zum Detail eingerichtet – und kann jetzt bin ich mal mutig – mit den Cafés dieser Welt (New York, Paris & Co.) definitiv mithalten! So etwas Schönes gibt es leider in Ingolstadt (noch) nicht.

So wird z.B. jeder Kaffee in einer anderen niedlichen Blümchentasse serviert. Ich bestellte ein laktosefreies Omelett mit Lachs.

Insgesamt waren wir 8 Foodblogger, 2 Mädels der Stadt, die das Treffen mit organisiert haben, ein Reporter der Pforzheimer Zeitung und in unserer Mitte der OB Gert Hager persönlich. Der erzählte uns etwas über die die Stadt und wie sich der Sedanplatz gemausert hatte.

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Nach unserem ausgiebigen Brunch besuchten wir noch nahe Läden in der Dillsteinerstraße. Zwei waren Einrichtungsläden. Ich sag da ja immer „Zeug, was mega niedlich ist, man nicht braucht, aber unbedingt haben möchte“. Und ein Gourmetladen mit italienischen Lebensmitteln, Olivenöl, Nudeln und Fleisch. Eine Oase inmitten Pforzheims!

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Weiter ging es zu Fuß Richtung Theater und an der Enz (Fluss) entlang gen Gasometer. Inzwischen kam die Sonne raus und es war ein wundervoller goldener Herbstspaziergang! Am Gasometer wurden wir schon freudig vom Museumsleiter erwartet. Wir verstauten unsere Jacken und Taschen und bekamen eine Einleitung zur Geschichte Roms und Pforzheims, den Handel beider Städte und wie das Rundbild des Künstlers Yadegar Asisi entstanden ist. Danach ging es per Aufzug auf die 15m hohe Besucherplattform. Wer hier oben steht, fühlt sich wie auf dem Kapitolshügel Roms und kann im Maßstab 1:1 seinen Blick über Rom schweifen lassen. Hier erlebt man Rom in einem Tageszyklus. Morgens, mittags, abends und nachts. Natürlich ist das ganze statisch, denn es ist ja ein Bild, aber dafür 360° Grad. Das einzige, was sich ändert, ist das Licht und die Geräusche, wie z.B. Menschen“gebrabbel“, Zikaden und Glockenturmläuten etc. Hier kann man Stunden verbringen, so entspannend ist es! Und man entdeckt immer wieder neue Dinge auf dem Bild. Es ist faszinierend!

Weiter ging es mit dem Bus in die City. Pforzheim ist super vernetzt. Hier benötigt man kein Auto! Zu Fuß ging es vom Busbahnhof gen Nordstadt. Natürlich hielt ich die Augen auf! Was gibt es noch, was ist neu und was hat sich verändert? Aber zum Glück war es noch genauso, wie ich es in Erinnerung hatte. Auch der Italiener und der kleine Sushiladen, die damals neu waren, hatten sich gehalten!

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In der Nordstadt besuchten wir das Café Frl. Ohrt . Auch hier: New Yorker oder Chicagoer Style! Das Café bietet Traumtorten!! Alle selbstgemacht.
Jeder, der mich kennt weiß, dass ich eher zu Torten ja sage, als zu Kuchen. Aber da mich die Laktose nicht so mag, aß ich diesmal einen Schokoladenkuchen. Natürlich mit Tablettensicherung. Dazu gab es hausgemachte Thymianlimonade. Vorzüglich!!

Der letzte Programmpunkt war die Brauerei Ketterer. Dazu nahem wir wieder den Bus und fuhren zurück zum Sedanviertel. Von hier liefen wir auch am Café Konsumat vorbei. Dies gehört einer ehemaligen Kommilitonin und liegt leider sehr versteckt.

ketterer

An der Brauerei empfing uns schon Herr Ketterer. Er erzählte uns etwas über die Geschichte der Pforzheimer Brauerei und führte uns in seine heiligen Hallen. Natürlich kam die Frage auf, was in Ingolstadt dieses Jahr gefeiert wurde. „Ähhh wie viele Jahre Reinheitsgebot?100? 200? Oder doch 500 Jahre?“. Ich trinke gerne Bier, aber ich kenne mich nicht so aus. Natürlich weiß ich, dass es je nach Bierart untergähriges Bier oder Obergähriges ist, was der Unterschied zwischen Craftbier und Bier nach Reinheitsgebot ist, aber das ist alles so furchtbar kompliziert. Das Kettererbier zumindest, zusammen mit dem bei Studenden beliebten Tannenzäpfle, ist in Pforzheim sehr bekannt. Umso interessanter war diese Führung, denn damals, als Student, hatte ich es nie geschafft, mir solch eine Führung anzuschauen. Herr Ketterer erzählte uns, wie er „aus versehen“ Weltmeisterbier gebraut hatte – und genau dieses durften wir am Ende der Führung verköstigen:
Imperial India Pale Ale. Für das Bier erhielt er übrigens eine Woche später Gold in London – beim World Beer Award!

Zum Abschluss gingen wir noch in den Schlosskeller, gegenüber des Hauptbahnhofs, und hier aß ich Schnitzel mit Spätzle und Sauce und ein Ketterer Pumpkin Bier. Sehr, sehr gut!

Es war ein toller, goldener Herbsttag, mit alten und vielen neuen Erinnerungen, mit wundervollen Foodbloggern in der doch sehr schönen Stadt Pforzheim! Das Tor zum Schwarzwald hat Charakter!

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Bild zur Verfügung gestellt von Anna Oesterle. Ich habs aber nochmal bearbeitet 😉

 

Wer hier mal einen Ausflug macht, darf den Tierpark oben auf dem Südberg nicht vergessen! Auch lohnend ist ein Marsch hoch auf den Trümmerberg Pforzheims, von dem man einen atemberaubenden Blick auf das gesamte Enztal hat!

Bis bald, Pforzheim!